Inland

Im U-Ausschuss zum „rot-blauen Machtmissbrauch“ wird derzeit der ehemalige Kabinettschef von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ), Reinhard Teufel, befragt. Der nunmehrige blaue Klubobmann im niederösterreichischen Landtag war aufgrund der langen Kickl-Befragung am letzten Befragungstag nicht mehr drangekommen.

Keine Informationen zu Causa Ott

Von Verfahrensrichterin Christa Edwards eingangs zur nicht erfolgten nochmaligen Suspendierung des russischen Agenten Egisto Ott befragt, gab Teufel an, in keinster Art und Weise involviert gewesen zu sein. Er könne sich nicht erinnern, wann ihm die Causa Ott jemals zugetragen worden sei, so Teufel.

Reinhard Teufel (FPÖ)
ORF/Lukas Krummholz

Es habe im Ministerium eine klare Trennung gegeben: Er sei für die Umsetzung des Regierungsprogramms zuständig gewesen – alles andere, etwa auch die BVT-Reform, sei nicht seine Angelegenheit gewesen, das sei Sache des Generalsekretärs im Innenministerium, Peter Goldgruber, gewesen.

Kein „Exeget des Rechnungshofs“

Edwards fragte auch zur vom Rechnungshof kritisierten Anzahl der Kabinettsmitarbeiter im Innenministerium. In Summe seien es 18 Mitarbeiter gewesen, der Rechnungshof habe auch das Generalsekretariat und das Putzpersonal dazugezählt, so Teufel. Zur Frage, wieso der Rechnungshof Kritik erhob, sagte Teufel, er sei „nicht der Exeget des Rechnungshofs“.

Bei der SPÖ-Befragung ging es lange um die Nutzung des Dienstautos in der Teufels Zeit im Innenministerium. 80 Prozent der Kilometer, die das Kabinett zurückgelegt hat, entfielen auf den Kabinettschef, also Teufel. „Ich habe Dienstauto erlasskonform genutzt, irgendwas anderes ist mir nicht erinnerlich“, so Teufel mehrfach. Wieso das Fahrtenbuch lückenhaft gewesen sei, konnte er nicht sagen („I don’t know“).

ÖVP fragt zu Inseratenvergaben

Die ÖVP fragte zu Inseratenvergaben, auch hier sei Teufel nicht eingebunden gewesen. „Das war immer die Aufgabe der zuständigen Abteilung in der Kommunikation“, so Teufel. In einem Chatverlauf mit unter anderen Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache und Kickl (beide FPÖ) sei von „freien Medien“ zu lesen gewesen, denen Inserate zugeteilt werden sollten. Was mit „freien Medien“ in diesem Chat gemeint gewesen sein könnte, konnte Teufel nicht sagen.

Die Bundesregierung will Pläne vorantreiben, um den Transfer verurteilter Straftäter und Straftäterinnen aus Drittstaaten zur Verbüßung ihrer Haftstrafe in den Kosovo zu ermöglichen.

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) tauschte sich dazu heute mit dem dänischen Justizminister Peter Hummelgaard aus. Dänemark arbeitet bereits an einem entsprechenden Abkommen mit dem Kosovo.

Kapitel „Sicherheit“ im „Österreich-Plan“

In einem bilateralen Gespräch mit dem dänischen Minister erkundigte sich Karner über die Möglichkeiten und Pläne Dänemarks, wie der Innenminister in einer Aussendung mitteilte. „Hafteinrichtungen, wie sie Dänemark im Kosovo plant, sind auch Teil des Österreich-Plans von Bundeskanzler Karl Nehammer“, so Karner.

Unter dem Punkt „Sicherheit“ nennt der im Jänner präsentierte „Österreich-Plan“ auch den „Transfer verurteilter Straftäter aus Drittländern zur Verbüßung ihrer Strafen (…) in Drittländer“.

Ausland

Nach dem Rücktritt von Humza Yousaf wird John Swinney neuer Regierungschef von Schottland. Das Regionalparlament in Edinburgh wählte den Vorsitzenden der Unabhängigkeitspartei SNP heute zum Nachfolger von Yousaf, der nach dem Bruch der Regierungszusammenarbeit mit den Grünen das Amt abgegeben hatte. Swinney bringt viel Erfahrung mit: Der 60-Jährige war jahrelang Stellvertreter von Regierungschefin Nicola Sturgeon.

SNP-Chef John Swinney
Reuters/Lesley Martin

Er muss noch von König Charles III. offiziell ernannt werden, das ist aber eine Formalie. Die nächste Parlamentswahl in dem britischen Landesteil ist im Mai 2026 geplant. Mehrere Oppositionsparteien fordern eine vorgezogene Neuwahl.

Dritter Regierungschef binnen Kurzem

Swinney war gestern ohne Gegenkandidaten zum Chef der Schottischen Nationalpartei (SNP) gekürt worden und ist bereits der dritte Regierungschef innerhalb von 14 Monaten. Sein Vorgänger Yousaf hatte erst Ende März 2023 nach dem überraschenden Rücktritt von Sturgeon übernommen.

Als stärkste Fraktion darf die SNP einen Bewerber für das Amt des „First Minister“ aufstellen, sie verfügt aber nicht über eine Mehrheit im Regionalparlament. Allerdings enthielten sich die Grünen, die wie auch die SNP die Unabhängigkeit von Großbritannien und den Wiedereintritt in die EU anstreben.

Sie hatten angekündigt, der Wahl nicht im Wege zu stehen. Die Partei hatte deutlich gemacht, dass sie das Vertrauen in Yousaf verloren hatte, nicht aber in die SNP selbst.

Vier Schiffe der chinesischen Küstenwache sind nach Angaben Taiwans kurzzeitig in die Hoheitsgewässer der Insel eingedrungen. Die taiwanische Küstenwache forderte die chinesische Regierung auf, „ein Verhalten, das die Sicherheit der Schifffahrt gefährdet“, sofort einzustellen.

Die Schiffe befanden sich gestern Nachmittag kurzzeitig südlich der taiwanischen Insel Kinmen fünf Kilometer vor der chinesischen Stadt Xiamen.

Schiff der chinesischen Küstenwache vor der taiwanischen Insel Kinmen
APA/AFP/Taiwan Coast Guard

Regelmäßige Provokationen

Ein Sprecher des taiwanischen Verteidigungsministeriums sagte, die Küstenwache werde die Überwachung und Sichtung chinesischer Schiffe weiter verstärken. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll, notfalls mit militärischer Gewalt. Seit einigen Jahren schickt China regelmäßig Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe in die Nähe der Insel.

Seit der taiwanischen Präsidentschaftswahl Mitte Jänner sind die Beziehungen zwischen Peking und Taipeh besonders angespannt: Die chinesische Regierung stuft den Wahlsieger Lai Ching-te als „Separatisten“ ein. Er soll am 20. Mai das Amt des Präsidenten in Taiwan antreten.

Der Präsident der italienischen Region Ligurien ist wegen Korruptionsvorwürfen unter Hausarrest gestellt worden. Giovanni Toti werden Korruption bei der Ausübung seines Amtes sowie weitere Verstöße vorgeworfen, wie die Finanzpolizei heute mitteilte.

Giovanni Toti
APA/AFP/Miguel Medina

Bei den Korruptionsvorwürfen gegen Toti geht es um die Vergabe von Konzessionen für Flächen im Hafen von Genua sowie die Annahme von Geldern hochrangiger Unternehmer. Neben Toti stehen nach Angaben der Finanzpolizei der ehemalige Chef der Hafenbehörde von Genua und der derzeitige Geschäftsführer des Energieversorgers IREN, Paolo Emilio Signorini, sowie mehrere Hafenunternehmer im Fokus.

Aus öffentlichem wurde privater Strand

Toti wird zur Last gelegt, etwa 74.000 Euro von Unternehmern angenommen haben, um unter anderem einen öffentlichen Strand an der italienischen Riviera in einen privaten umzuwandeln und dort Bauvorhaben zu erleichtern.

Es sollen auch Zahlungen geflossen sein, um Werbeflächen einer großen Einzelhandelskette auf dem höchsten Wolkenkratzer Genuas zu ermöglichen. Es soll auch gegen den Kabinettschef der Region ermittelt werden. Ihm werden Handel mit Wählerstimmen sowie gemeinsame Aktivitäten mit der sizilianischen Mafia vorgeworfen.

Toti ist seit 2015 Präsident der Küstenregion Ligurien im Norden Italiens und ein bekannter Politiker aus dem Mitte-rechts-Lager. Er gehörte zunächst der Partei Forza Italia an, die vom verstorbenen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi gegründet wurde. Später gründete Toti eine eigene Partei. Vor seiner Karriere als Politiker war er Fernsehjournalist in der Berlusconi-Mediaset-Gruppe.

In Deutschland positioniert sich die CDU neu gegenüber der Wehrpflicht. „Wir werden die Aussetzung der Wehrpflicht schrittweise zurücknehmen und die Wehrpflicht in ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr überführen“, heißt es in einem Beschluss des CDU-Parteitags in Berlin von heute für das geplante neue Grundsatzprogramm.

„Bis zu dieser Umsetzung fordern wir zur Stärkung der personellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr die Einführung einer Kontingentwehrpflicht.“

Moskau stellt ein Moratorium – eine Aufschiebung bzw. Aussetzung – zur Stationierung von Mittel- und Kurzstreckenraketen mit den USA infrage.

Russlands stellvertretender Außenminister Sergej Rjabkow begründete die Entscheidung mit der „destruktiven“ Haltung der Regierung in Washington, wie die amtliche russische Nachrichtenagentur RIA meldete. Die Nachrichtenagentur TASS meldete außerdem, dass die US-Botschafterin Lynne Tracy Russland für eine gewisse Zeit verlassen habe.

Ukraine-Krieg

Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben russische Agenten enttarnt, die die Ermordung des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und anderer hochrangiger Regierungsvertreter geplant haben sollen.

„Die Ermittler der Spionageabwehr und des SBU vereitelten die Pläne des FSB (russischer Inlandsgeheimdienst), den Präsidenten der Ukraine und andere Vertreter der obersten militärischen und politischen Führung zu beseitigen“, teilte der SBU heute via Telegram mit.

Soldaten sollten für Mordpläne rekrutiert werden

Zwei ukrainische Offiziere, die für den Schutz hochrangiger Staatsbediensteter zuständig seien, seien festgenommen worden. Ihnen wird vorgeworfen, geheime Informationen an Russland weitergegeben zu haben.

Die Anschlagspläne richteten sich nach Angaben des SBU auch gegen den Chef des ukrainischen Militärgeheimdiensts, Kyrylo Budanow, sowie andere „ranghohe Vertreter“ aus Politik und Militär. Dem ukrainischen Geheimdienst zufolge zielten die Pläne der Gruppe darauf ab, Soldaten aus dem Umfeld des Sicherheitsdienstes von Präsident Selenskyj zu rekrutieren, um diesen „als Geisel zu nehmen und zu töten“. Eines der Mitglieder des Netzwerks habe sich Drohnen und Sprengstoff beschafft.

EU

Der EU-Rat in Brüssel hat heute letztgültig dem ersten europäischen Gesetz gegen Gewalt an Frauen zugestimmt. Die neuen Regeln zielen darauf ab, geschlechtsspezifische Gewalt zu verhindern und ihre Opfer, insbesondere Frauen und Opfer häuslicher Gewalt, besser zu schützen.

Stalking und Mobbing im Internet, die Weitergabe von intimen oder manipulierten Bildern sowie die Aufstachelung zu Hass und Gewalt gegen Frauen werden damit erstmals ein EU-weiter Straftatbestand.

Staaten haben drei Jahre für Umsetzung

Die Richtlinie bringt Maßnahmen zur Verhinderung von Vergewaltigungen und einen besseren Zugang zur Justiz, Schutz und Prävention für die Betroffenen. Auch ein Verbot von Zwangsehen und weiblicher Genitalverstümmelung sind im Gesetz enthalten.

Die Regelung wurde von den Ministerinnen und Ministern für Beschäftigung und Soziales der Mitgliedsstaaten bei ihrem Ratstreffen abgesegnet. Nachdem das Parlament bereits zugestimmt hat, tritt sie nach ihrer Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft. Die Mitgliedsstaaten haben dann drei Jahre Zeit, sie in nationales Recht umzusetzen.

Für Raab ein wichtiger Schritt

„Ich begrüße das erste umfassende Gesetz auf EU-Ebene gegen Gewalt an Frauen, das wichtige Mindeststandards zum Schutz von Frauen und zur Gewaltprävention enthält“, sagte Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP). Österreich sei beim Gewaltschutz in vielen Bereichen bereits heute Vorreiter. „Dass es nun auch europaweite einheitliche Regelungen geben soll, halte ich für sinnvoll und einen wichtigen Schritt im Kampf gegen Gewalt an Frauen“, so Raab.

NEOS-Obfrau Beate Meinl-Reisinger will im EU-Wahlkampf dorthin gehen, wo es wehtut – nämlich in jene Regionen, in denen die Skepsis gegenüber der EU besonders groß ist oder bei vergangenen Urnengängen die Beteiligung äußerst niedrig war. Beginnen wird Meinl-Reisinger ihre wohl ironisch „EU – Einfach unnötig“-Tour genannte Reise schon morgen auf dem Victor-Adler-Markt in Wien-Favoriten.

Der nächste Stopp kontrastiert dazu stark. Es ist der Vorarlberger Nobelskiort Lech am Arlberg. Den bereist Meinl-Reisinger wegen der dort schwachen Beteiligung an EU-Wahlen. Ihre Aufwartung macht die NEOS-Chefin auch noch Schärding, Deutsch-Griffen, Telfs und wahrscheinlich weiteren Destinationen.

Das Gesprächsangebot soll niederschwellig sein. Meinl-Reisinger will keine Reden schwingen, sondern mit den Menschen an Ort und Stelle besprechen, was ihnen an der EU missfällt, wie man diese verbessern könnte und wie man sie zur Wahlteilnahme motivieren kann.

Weniger Migration, mehr Deregulierung

Wo sie selbst Änderungsbedarf in der EU sieht, listete Meinl-Reisinger bei einer Pressekonferenz auf. Da geht es etwa um einen Stopp der illegalen Migration nach Europa mit Verfahren in Drittstaaten.

Weiters plädierte sie für eine Demokratisierung der Union beispielsweise über einen direkt gewählten Kommissionsvorsitz bei gleichzeitiger Verkleinerung der Administration. Priorität sollte in der kommenden Amtsperiode die Deregulierung haben.

Wirtschaft

Die nächste Großinsolvenz im Signa-Konglomerat: Die Signa Retail GmbH ist zahlungsunfähig, teilten Alpenländischer Kreditorenverband (AKV), Creditreform und KSV1870 heute mit. Schulden von 1,13 Mrd. Euro bei 26 Gläubigern steht ein Vermögen von nur 1,51 Mio. Euro gegenüber.

Dennoch strebt das Unternehmen ein Sanierungsverfahren an, dafür bietet es 20 Prozent Quote innerhalb von zwei Jahren. „Die Frage, wie sie das machen wollen, stelle ich mir auch“, so AKV-Kreditschützerin Cornelia Wesenauer.

Insolvente Holding hält Mehrheit

Die Signa Holding, die seit November 2023 zahlungsunfähig ist, hält direkt und indirekt gut 95 Prozent an der Signa Retail. Durch die Insolvenz der Muttergesellschaft wurden auf Ebene der Signa Retail abgegebene Haftungszusagen schlagend und konnten mangels Finanzierung durch die Gesellschafter nicht mehr bedient werden, teilte der AKV mit. Aktuell hält die Signa Retail mittelbare Beteiligungen an diversen Unternehmensgruppen im Einzelhandelssektor. Dazu zählen unter anderem GKK, die KaDeWe Group, Globus und die Selfridges Group.

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) fordert raschere Verfahren für die Umsetzung von Bergbauinitiativen in Österreich. „Zentrale Projekte zur Rohstoffgewinnung und -versorgung werden durch langjährige Verfahren verzögert oder gestoppt“, kritisierte er heute bei einem Pressegespräch.

Hintergrund ist die Bedeutung von kritischen Rohstoffen wie Lithium und Kobalt für die Energiewende sowie die Importabhängigkeit Europas vor allem von Asien. Auch die EU sieht Brunner in der Pflicht.

Europas Kapazitäten zurückgefahren

Brunner, der als Minister auch für Bergbau zuständig ist, verwies auf Daten des Finanzministeriums, wonach gut 62 Prozent der globalen Bergbauproduktion in Asien und insbesondere in China erfolgten. Europa hingegen hat seine Kapazitäten den Daten zufolge in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend reduziert bzw. ausgelagert.

Entscheidend sei es daher, die Verfahren für Projekte zu beschleunigen, die den Abbau solcher Rohstoffe zum Ziel haben. „Wir haben leider immer noch zu viele bürokratische und legistische Hürden, die uns viel zu oft im Weg stehen. Diese Hürden sollten wir auf österreichischer und europäischer Ebene abbauen“, sagte Brunner.

Die angeschlagene deutsche Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, die zuvor zur Signa-Gruppe von Rene Benko gehört hat, soll nach der geplanten Übernahme durch die neuen Eigentümer einen neuen Namen erhalten.

Die Wörter Karstadt und Kaufhof werden Ende Juli wegfallen, das Unternehmen nur noch Galeria heißen, teilte Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus heute mit.

„Bei vielen neueren Filialen steht schon nur noch Galeria vorn drauf.“ Die drei Insolvenzverfahren in jüngster Vergangenheit seien eng verbunden mit den Namen. Deshalb wolle man „einen alten Zopf“ abschneiden, ergänzte Denkhaus.

Sanierungsplan eingereicht

Die Führung von Galeria zeigte sich zufrieden mit der aktuellen Entwicklung des Unternehmens. „Wir arbeiten jetzt bereits profitabel. Das wird sich steigern, wenn wir im August die alten Mieten los sind“, sagte Denkhaus.

Galeria befinde sich auf einem guten Weg, um in eine sichere Zukunft zu kommen. Man sehe zu, „dass jede Filiale autonom profitabel ist und eigenen Cashflow generieren kann“, sagte Galeria-Chef Olivier Van den Bossche.

Zuletzt war bekanntgeworden, dass 16 der 92 Filialen Ende August schließen müssen. Ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und der Beteiligungsfirma BB Kapital SA des Unternehmers Bernd Beetz möchte Galeria übernehmen. Die neuen Eigentümer wollten sich bisher weder zum Konzept noch zur Höhe der geplanten Investitionen äußern.

Panorama

In Bayern hat ein Mann, der nahe einer katholischen Pfarrkirche lebt, eine Unterlassungsklage gegen Glockengeläut eingebracht – und verloren. Dem Einwohner einer Marktgemeinde im Landkreis Kelheim war im aktuellen Fall das viertelstündliche Zeitschlagen zwischen 6.00 und 22.00 Uhr viel zu laut gewesen.

Das Landgericht Regensburg wies die Unterlassungsklage in erster Instanz ab, der Kläger ging in Berufung und scheiterte nun auch vor dem Oberlandesgericht Nürnberg, wie das Gericht heute mitteilte.

Die Kirche ist schon länger da

Der Mann führte zu einer Klage aus, das Glockenläuten führe bei ihm zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Dagegen entschied das Gericht, die Geräusche des Zeitläutens überschritten nicht die Grenze der Zumutbarkeit.

Ein Sachverständiger habe die Geräusche gemessen, das Ergebnis war, dass vorgegebene Richtwerte eingehalten würden. Außerdem habe der Kläger gewusst, dass in der Nähe seiner Wohnung seit etwa 125 Jahren eine Pfarrkirche stehe.

Der OLG-Beschluss in dem Zivilverfahren vom 15. Februar ist rechtskräftig. Vor dem Verwaltungsgericht Regensburg war der Mann bereits 2022 gescheitert, als er gegen das Läuten zum Gebet und zum Gottesdienst klagte.